18.09.1989 – „Die Zeit ist reif“: Resolution von DDR-Musikern

Die Mitunterzeichner Toni Krahl ("City") und André Herzberg ("Pankow") gemeinsam auf der Bühne bei einem Benefizkonzert. Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft/Rolf Zöllner/RHG_Fo_RDA_07394

Nach der Verhaftung von 46 Personen beim Friedensgebet in Leipzig am 18. September schlossen sich Rockmusiker und Liedermacher in einer Resolution der Forderung des neugegründeten Neuen Forums nach einem Dialog im Land an und fordern die Bürgerbewegung offiziell anzuerkennen. Weiterhin fordern die Künstler Reformen, die den Sozialismus weiterhin in der DDR möglich machen. Diese Resolution wurde in den folgenden Wochen immer wieder auf Konzerten verlesen, worauf die Staatsmacht nicht selten mit Verboten und Konzertabbrüchen reagierte.

Die Unterzeichner begrüßten darin das aufkommende basisdemokratische Engagement der DDR-Bürger und drückten ihre Sympathie für das Neue Forum aus. Gleichzeitig sahen sie die aufkommenden rechten Strömungen als besorgniserregend und als Ergebnis der starren staatlichen Politik. Sie forderten, dass die Demokratisierung vom Staat unterstützt wird.

Unter den Unterzeichnern waren berühmte DDR-Stars wie der Liedermacher Gerhard Schöne oder Mitglieder der Bands City, Silly und Pankow.

Protestresolution zahlreicher DDR-Künstler vom 18. September 1989, Seite 1. Quelle: Rrbert-Havemann-Gesellschaft/BBo/91
Protestresolution zahlreicher DDR-Künstler vom 18. September 1989, Seite 2. Quelle: Rrbert-Havemann-Gesellschaft/BBo/91